Kunterbunter Pflanzenreigen
oder das Gurkengeheimnis
Mein Mann sammelt manchmal die Samen aus gekauftem Obst und Gemüse, um daraus Pflanzen zu ziehen. Manchmal gelingt es.
Im Frühjahr schaute ich mir die Ausbeute an. Ich selber hatte mir ein paar Kürbiskerne aufgehoben. In etwas Zeitungspapier fand ich noch Gurkensamen. Außerdem fand ich noch ein gekauftes Samentütchen vom Vorjahr. Wassermelonen war darauf zu lesen.
Ich hatte kleine Töpfe mit Anzuchterde gefüllt. In die legte ich nun die Samen - Hokaido-Kürbisse, Gurken und Wassermelonen. Ich sag ́s gleich - ich hätte sie beschriften sollen. Nicht in jedem Topf ging etwas auf. Aber es kamen doch eine stattliche Anzahl kleiner Pflänzchen zusammen.
Ende April 2020 hatten wir unser nagelneues Gewächshaus vorbereitet und mein Mann hatte ein paar Tomaten eingesetzt. Wir konnten es nicht glauben, so um den 11. Mai gab es noch einmal Nachtfrost und zwar so heftig, dass sogar die Pflanzen im Gewächshaus Schaden nahmen. Meine Töpfe hatte ich zum Glück noch im Haus, da wir im Gewächshaus noch einige Kübelpflanzen untergestellt hatten. So geschah ihnen nichts, anders als den Tomaten. Die hatten ganz schön was abbekommen. Einige Tage stellten wir Kerzen und Tontöpfe mit Teelichtern als kleine Wärmequelle hin.
So schnell wie es kalt geworden war, wurde es aber ein paar Tage später wieder warm und die Kübel wanderten in den Garten und auf die Terasse. Nun war Platz für meine Töpfe.
Ich freute mich über meine Gurken. Es heißt ja, man soll sie nicht zusammen mit Tomaten ins gleiche Gewächshaus pflanzen. Gurken brauchen mehr Luftfeuchtigkeit, was bei Tomaten zu Schimmel führen kann.
Wir haben die Tomaten ganz vorn an der Tür und darüber ein Fenster mit automatischem Fensteröffner. Bis jetzt geht es allen Pflanzen gut.
Sogar die Tomate, die nach dem Frostschaden keine Blätter mehr hatte, trieb neu aus. Als die Gurkenpflanzen groß genug waren, bekamen sie den Platz im hinteren Teil des Gewächshauses. Dort schien es ihnen gut zu gefallen. Sie wuchsen rasch heran. Wir brachten Kletterhilfen an und befestigten die jungen Triebe. Auch Blüten zeigten sich bald und durch das offene Fenster kamen genügend Helfer zum Bestäuben.
Auch meine Hokaidos und die Wassermelonen waren inzwischen groß genug für die Beete.
Täglich kontrollierte ich, ob die Pflanzen von Schnecken heimgesucht würden und befreite sie von ihnen. Einige Kürbispflanzen hatte ich an unsere Kinder verschenkt.
Man konnte zusehen, wie alles wuchs. Mein Mann wunderte sich, dass nicht endlich kleine Gurken zu sehen waren. Die Pflanzen wucherten und blühten - aber keine Früchte zu sehen.
Irgendwann wuchs dann doch etwas. Nur waren es keine Gurken. Hier gedeihen nun Honigmelonen. Inzwischen haben wir auch schon eine gekostet. Sie sind noch nicht so richtig süß. Im Geschmack erinnern sie jetzt wirklich eher an Gurken. Na ja, sie sind ja verwandt.
Auch meine Wassermelonen waren keine und entpuppten sich als Kürbisse. (Ich nehme an, die Samen waren zu alt und sind gar nicht aufgegangen, dafür aber noch ein paar Kürbiskerne.) Auch davon konnten wir schon einige ernten. Dieses Jahr werde ich die Kürbissuppe wohl portionsweise einfrieren müssen.
Und natürlich freue ich mich, dass ich in diesem Jahr wieder etwas aus dem eigenen Garten zum Erntedankfest in unserer Kirche beisteuern kann.
Da die fast reifen Melonen doch etwas schwerer sind, hat mein Mann eine Stütze gebaut zum ablegen. Ungefähr 10 Früchte verstecken sich noch hinter den Blättern. Bis jetzt ist noch keine abgebrochen.