Andacht



Gedanken zur Fastenzeit - Countdown auf Ostern

Wir sind wieder mitten in der Fastenzeit, für viele Christen Vorbereitung auf die Passion.

Früher gab es für die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostersamstag strenge Regeln wie Verzicht auf Fleisch, Eier, Milchprodukte und Alkohol sowie sexuelle Enthaltsamkeit. Auch Feierlichkeiten waren verboten. Erlaubt war nur eine Mahlzeit am Tag, meist abends. Um Vorräte vor der Fastenzeit aufzubrauchen, wurde aus diesen Lebensmitteln an den Fastnachtstagen entsprechendes Backwerk hergestellt. Die vierzigtägige Fastenzeit verstand man als österliche Bußzeit zur Vorbereitung auf die Feier des Todes und der Auferstehung Christi.

40 Tage - so lange fastete Jesus nach seiner Taufe in der Wüste.

Für uns haben diese strengen Regeln aus dem Mittelalter nicht mehr so große Bedeutung. Martin Luther empfahl das Fasten insbesondere zur Vorbereitung auf das Abendmahl. Er brach die Vorschriften auf. „Der Christ soll nicht in die Versuchung gelangen, seine Werke als erlösend zu betrachten.“ Wenn man heute das Wort „Fasten“ hört, denkt man zuerst an Fastenkuren, an wenig Essen, an Abnehmen, um seiner Gesundheit zu dienen.

Dabei ist das viel mehr. Für uns als Christen zählen Innehalten, alte Gewohnheiten ablegen, bewusster Verzicht auf bestimmte Dinge zu den wichtigen Punkten in der Fastenzeit. Vor ein paar Jahren beschäftigten wir uns im Ehepaarkreis mit dem Thema Fasten. Wir kamen zu dem Schluss, dass Fasten nicht unbedingt immer etwas mit Essen zu tun haben muss. Es fielen solche Sätze wie: „Wir fasten Fernsehen.“ oder „Ich faste Alkohol.“ Bei mir sind es seit einigen Jahren Süßigkeiten und Knabbereien, auf die ich verzichte. Manche verzichten auf ihren Computer oder versuchen, ohne Auto auszukommen. Das geht bei mir beides nicht.

Wenn ich diese sieben Wochen bewusst verzichte, dann ist das wie eine Art Countdown auf Ostern. Ich hätte das ja nicht geglaubt. Man nimmt diese Zeit tatsächlich bewusster war. Na zumindest geht es mir so.